The Unboxing Experience

Phase 1: Do You See Her?

kuratiert von Lara Bader und Marlene Kurz im Rahmen von Residence NRW⁺ 2024/2025

Eröffnung der Austellung am 11.04.2025 um 18:00 Uhr mit Performance von Freya Hattenberger

12.04.2025 – 15.06.2025 
Clemens Sels Museum Neuss 
Obertor, 41460 Neuss

Das Clemens Sels Museum in Neuss ist nicht nur ein Ort mit seiner vor allem durch die Kunst des Symbolismus in Deutschland einmaligen Kunstsammlung. Besonders ist auch, dass Geschichte und Gegenwart des Museums immer in der Verantwortung von Frauen lagen – von der Stifterin Pauline Sels bis zu den langjährigen Direktorinnen.

Den Ausgangspunkt des Ausstellungsprojekts „The Unboxing Experience“ bilden die über 130 nationalen und internationalen Künstlerinnen im Bestand des Clemens Sels Museums Neuss, deren Werke bislang kaum oder gar nicht sichtbar waren. Die Entdeckungs- und Forschungsreise zu den weiblichen Positionen in der Museumssammlung ist angelegt als Work in Progress und teilt sich in zwei Phasen: Phase eins beginnt am 12. April 2025 als Bestandsaufnahme mit einer als Open Storage angelegten Präsentation und holt Bilder und Skulpturen aus dem Depot.

Das Ausstellungsprojekt wird kuratiert von Lara Bader (Deutschland) und Marlene Kurz (Schweiz), Stipendiat*innen von Residence NRW⁺ 2024/2025. Zusätzlich zu dem Projekt für das Clemens Sels Museum Neuss sind die beiden Kuratorinnen im Rahmen des Stipendiums eingeladen, eine Ausstellung mit dem NAK Neuer Aachener Kunstverein zu entwickeln und umzusetzen.

Die hauseigenen Exponate werden ergänzt durch Werke der beiden Künstlerinnen Pauline Hafsia M’barek (*1979 in Köln, D) und Freya Hattenberger (*1978 in Offenbach am Main, D): Im Foyer des Clemens Sels Museums Neuss stimmt die Videoarbeit „Semiophoren“ (2013) von M’barek auf die Idee des „Entdeckens“ von Neuem und Unbekanntem ein. In einem dunklen unbestimmten Raum sind zwei Hände in weißen Handschuhen zu sehen, die verschiedene Gegenstände vorsichtig ertasten und die von den Betrachtenden nur durch das kurze Sichtbarwerdender Konturen erraten werden können.
Demgegenüber könnte man das Objet Trouvé „MIRROR BOX“ (2023) von Freya Hattenberger fast für eine weitere Transportkiste im Raum halten, die Teil der Ausstellungsinszenierung sind. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich die Holzkiste jedoch als interaktives Kunstobjekt mit einem Spiegelkabinett in seinem Inneren: Die Besucher*innen sind eingeladen, in die Kiste hineinzuschauen und sich vielfach inmitten des musealen Umraums gespiegelt zu sehen. Das auf der Außenseite der Kiste aufgedruckte „FRAGILE“ (Engl.: zerbrechlich) kann dabei sowohl als Hinweis auf den Spiegel als auch auf die eigene Befindlichkeit oder die fragilen Strukturen der Repräsentation von Künstlerinnen im Ausstellungskontext gelesen werden. An der Eröffnung von „The Unboxing Experience – Phase 1: Do You See Her“ am 11. April 2025 präsentiert Freya Hattenberger unter Einbezug ihrer „MIRROR BOX“ eine eigens für das Projekt entwickelte Performance, die den künstlerischen Fokus auf die Darstellung und Erforschung von weiblichen Identitäten und ihrer Erfahrungswelten richtet.”